Urlaub im Urlaub
Sat, February 13, 2016, 07:24
Am Neujahrstag des Jahrs des Affen haben wir unsere Sachen gepackt und
Romis neue 90-Liter-Tasche mit Zeug befüllt, das auf unserer kleinen
Reise ins Landesinnere bestimmt keiner brauchen oder einfach zu
unhandlich sein würde (z.B. unseren neu erworbenen Wasserkocher).
Auf dem Bahnhof ging es zu wie auf dem Flughafen, Sicherheit wurde groß
geschrieben. Man musste seinen Pass vorzeigen und bekam dann erst seine
Boarding Card ausgehändigt (übrigens außerhalb des Bahnhofs, damit es
nicht zu leicht wird). Aber dann kann man noch lange nicht in den Zug
klettern oder zumindest den Bahnsteig betreten, sondern wartet wieder
am Gate XY, bis sich die Tore öffnen und hat nun Gelegenheit, noch
einmal Fahrschein und Reisepass vorzuzeigen.
Im Zug gab es ein kleines Gerangel, weil die Passagiere hinter uns
versuchten, ihr Gepäck"netz" auf unsere Kosten zu expandieren. Ich habe
das Gepäck energisch zurückgeschoben und dabei mit dem Ellebogen Romi
fast k.o. geschlagen. Aber ich habe es wieder gut gemacht, indem ich
ihr die gesamte Zugfahrt lang (immerhin 3 Stunden) kalte Wasserflaschen
zum Kühlen gekauft habe.
In Guilin angekommen, sind wir per Bus zu unserem Hostel gefahren. Als
wir ausgestiegen, war mein erster Gedanke, hier sieht es aus wie in
Beirut. Aber eigentlich trifft es Ulan-Bator besser. Denn die Straßen
waren breit, schlecht beleuchtet, mit Schlaglöchern übersät und das
geeignete Schuhwerk für die "Bürgersteige" sind Bergstiefel.
Das Bild ist übrigens etwas irreführend, denn die Beleuchtung besonders
an Motorrollern ist oft abgeschaltet oder nicht vorhanden. Dazu kommt,
dass es sich (in Guangzhou fast durchgängig, in der Provinz vielleicht
zu einem Drittel) um elektrisch betriebene Zwei- oder Dreiradfahrzeuge
handelt, sodass man diese in der Dunkelheit weder hören noch sehen kann.