Buddha
Thu, February 25, 2016, 22:38
Unser Flug nach Zürich war erst für 23:59 Uhr angesetzt. Und da der neue
Flughafen auf einer künstlichen Insel gleich neben der natürlichen Insel
Lantau liegt und die Hauptattraktion dieser Insel ein
Riesen-Bronze-Buddha ist, lag es nahe, die Reise mit einem Ausflug
dorthin abzuschließen.
Die Insel Lantau ist recht bergig, mitten in den Bergen liegt das
Kloster Po Lin. Die Mönche dieses Klosters haben in den 70er Jahren des
vorigen Jahrhunderts beschlossen, sich auch einen Buddha hinzustellen.
Anfang der 90er Jahre war es dann soweit.
Als wir dort ankamen, lag Nebel über der Landschaft. Völlig unerwartet
entdeckten wir den vom Nebel umwaberten Buddha. Sehr mystisch.
Doch zunächst musste man eine Allee mit 12 göttlichen Generälen
entlanggehen. Ein jeder von denen ist für zwei Stunden des Tages sowie
für ein Jahr des chinesischen Jahreszyklus zuständig. Catura mit dem
Schwert z.B. für die Stunden von 1 bis 3 Uhr am Morgen sowie für das
Jahr des Ochsen.
Danach kam eine Treppe mit einer bestimmten Anzahl von Stufen (im
Internet wird diese Zahl mit 268 beziffert, obwohl vor Ort (glaube ich)
eine andere Zahl genannt wurde). Und bestimmt ist diese Zahl, wie
überhaupt alles an der Statue voller Bedeutung.
Ähm, die Stufen, genau, diese führten hinauf zu dem in einer Lotusblüte
thronenden Buddha.
Umgeben wird er von sechs Dienern oder Dienerinnen, die ihm
verschiedene Dinge reichen.
Was ich bisher nicht wusste: Auch im Buddhismus gibt es einen
Reliquienkult. Nachdem der Buddha Erleuchtung erlangt hatte und ins
Nirwana eingegangen war, wurde sein Körper verbrannt. Dabei blieben
(wenn ich es richtig behalten habe) 84.000 Teile übrig: weiße von den
Knochen, schwarze von den Haaren und rote vom Fleisch. Ein weißes
Überbleibsel wurde von einem Kloster in Sri Lanka gestiftet und nach
Hong Kong gebracht.
Im Kloster selber gab es dann noch eine Halle mit 10.000 Buddhas zu
sehen. Die meisten davon sind allerdings auf dem Bild nur zu erahnen.
Die frei herumlaufenden Kühe hätten vermuten lassen können, dass auch
ein Hindu-Tempel in der Nähe sei. Doch die Kühe gehören wohl zu einem
Trappisten-Kloster und Trappisten sind anscheinend keine Trapper, sonst
hätten sie die Kühe bestimmt längst wieder eingefangen.
Kommentare
Posted by Conny Tue, March 01, 2016, 21:35
Vielen Dank für die umfangreiche Reisebeschreibung. Es war mir ein
Vergnügen, die Blockeinträge zu lesen.