Hong Kong (vorgezogen)

Tue, February 16, 2016, 03:37


Es sind wieder eine Reihe von unverbloggten Tagen aufgelaufen. Darunter auch einige echte Highlights (also Tage mit mehr als fünf Fotos), wie z.B. unsere Radtour durch die lustige Landschaft /\/\/\ rund um Yangshuo mit unserer lustigen Begleiterin Lauren ( :-)). Dennoch springe ich jetzt einige Tage nach vorn und berichte zunächst von gestern. Denn gestern sind wir in Hong Kong angekommen. (Chronistische Puristen seien daran erinnert, dass das Springen in der Zeit ein legitimes Stilmittel ist, dass nicht erst seit den Filmen von Quentin Tarantino zum Einsatz kommt.)

Also: Hong Kong ist cool. Doch vorher mussten wir wieder die bereits am Anfang unserer Reise beschriebene Prozedur des Grenzübertritts in Shenzhen über uns ergehen lassen (nur in umgekehrter Reihenfolge). Da wir u.a. noch unsere verbliebenen Yuan in Hong-Kong-Dollars umgetauscht hatten, haben wir prompt einen Bus verpasst. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch eine kleine Migräne, sodass ich just in der Zeit, als es darum ging, uns in der neuen Stadt einzunorden und zum Hostel zu navigieren, keine Hilfe war, weil ich nicht klar kucken konnte. Doch Romi hat auch auf unbekanntem Gelände die Lage souverän gemeistert, sodass wir bereits 6,5 Stunden nach Verlassen unseres Hotels in Guangzhou unser neues Domizil in Hong Kong erreicht haben.

Unser Zimmer liegt im zehnten Stock und ist das kleinste (und teuerste), das wir bisher hatten. Das Bad ist so klein, dass man, wenn man auf dem Klo sitzt, nicht mal richtig die Tür zumachen kann. Trotzdem fühlen wir uns hier schon fast wieder wie zu Hause: Es gibt keinen Extra-Mülleimer für Klopapier, auf den Straßen sieht man auch wieder einige nichtchinesische Gesichter, es gibt wieder richtige Motorräder (und nicht nur Motorroller), man kann wieder lesen, denn alles ist mindestens zweisprachig und Englisch steht oben, Google und Facebook können wieder verwendet werden (zwei Websites, von denen ich zwar nicht viel halte, aber auch die Ente hat in der Volksrepublik nicht funktioniert), die Straßen heißen nicht Guanlü Lu sondern z.B. Paterson Street


und die Preise sind höher. Auf den letzten Vorteil hätten wir natürlich auch verzichten können.

Nachdem wir unser Gepäck abgeworfen hatten (das nach unserem letzten Einkaufsbummel in China noch einmal beträchtlich angewachsen ist!) und ich mir eine Kopfschmerztablette verordnet hatte, stürzten wir uns ins Getümmel. Erstmal was essen. Bei mir gab es Reis, bei den Mädels Nudeln.


Es war mal wieder ziemlich kühl und Frauen haben anscheinend auch keine Hosentaschen und ständig eiskalte Hände, sodass ich mich zu einem Besuch des Starbucks genötigt fühlte. Danach sind wir noch einmal an die Waterfront gegangen, um uns die Szenerie im beleuchteten Zustand anzuschauen. Das war ein Glück, denn auf dem größten Hochhaus auf der gegenüberliegenden Seite (Kowloon) wurde eine Light & Music Show für 20 Uhr angekündigt.


(Anmerkung: Diesem Bild mangelt es nicht an Schärfe, sondern auch hier stellt die Unschärfe ein Stilmittel dar.)

Diese begann mit der Vorstellung aller Akteure, also aller teilnehmenden Gebäude. Danach wurde Musik abgespielt und jedes Haus machte, was ihm dazu einfiel. Das war recht witzig, doch mit einer zentralen Regie hätte man viel mehr erreichen können. So tat jedes Haus, was es für richtig hielt, und das vielversprechendste Haus, nämlich das, auf dem die Vorstellung angekündigt wurde, tat praktisch gar nichts.