Shenzhen
Sat, August 22, 2015, 11:21
Hallo meine lieben Freunde,
da denkt man, China ist das genaue Gegenteil von Brasilien, aber Pustekuchen! Die sind hier genauso verplant und spontan wie die Brasilianer. Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht auch einfach zu deutsch. Doch es wäre schon nett, wenn ich wenigstens 10 Minuten vor Aufbruch einen kleinen Hinweis bekommen würde, dass es gleich losgeht. Auf die Frage, wohin wir fahren und wann wir wiederkommen, erwarte ich schon gar keine Antwort mehr.
So ähnlich war das auch mit unserem ach so schönen Urlaub. Vor einer Woche hieß es dann auf einmal: „Maybe we go, maybe we don't go!“ Nun ja, und irgendwann war dann klar: Der Urlaub fällt tatsächlich ins Wasser. Jim muss ab dem 24. August wieder in die Schule und das andere Au pair ist erst vor einer Woche angekommen, sodass wir nicht mehr mit den anderen Familie zusammen fahren konnten.
Als kleinen Ersatzurlaub bin ich mit meiner Familie für 3 Tage nach Shenzhen und an den Strand gefahren.
Mit Chinesen zu verreisen ist genauso wie man es sich vorstellt. An jeder Statue, besonderem Gebäude oder Platz wird man gebeten, sich in Pose zu werfen, damit sie ein weiteres künstlerisch wertvolles Photo von dir machen können. Worum es sich bei all diesen tollen Orten handelte, konnte man mir aber nur zum Teil sagen.
Lucky ist da so gar nicht typisch chinesisch. Es braucht immer große Überredungskünste, bis sie endlich mal in die Kamera guckt.
Warum nach Europa fahren, wenn man auch alle Sehenswürdigkeiten in Shenzhen auf einem Haufen hat? Zum Sich-davor-stellen und Selfie schießen reicht es allemal.
Das Bild erinnert mich an ein Photo aus dem Amazonas. Ich sag ja, so unterschiedlich sind die Länder gar nicht.
(Amazonas, Dezember 2012)
Was man so macht, wenn man für 2 Tage an der Strand fährt: (Falls ihr es nicht erkennen könnt, hier wird gerade mal wieder Dora geguckt.)
Aber wir waren tatsächlich auch am Strand, obwohl man es dort erst ab 17:00 im Schatten aushält!
Ich bin wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen: Menschen am Strand stalken ...
In gewisser Weise unterscheiden sich Brasilien und China dann aber doch. Ich spare mir mal die Frage, welches Bild zu welchem Land gehört.
Am nächsten Morgen habe ich mir den Wecker auf 5:45 gestellt und bin zum Strand gegangen. Die Bilder mit der analogen Kamera habe ich leider entwertet. Der Film wurde nicht bis zum Ende zurückgespult und ich habe ihn in meiner unglaublichen Blödheit belichtet. Jetzt müssen die Bilder meiner Handykamera herhalten.
Ida (meine Gastmutter) meinte, dass sie, Lucky und ich nächste Woche nochmal nach Shenzhen fahren werden. Ich glaub's erst, wenn wir dort sind. Wie gesagt, es kommt hier öfters anders als man denkt. Aber am ersten September bin ich auf alle Fälle wieder in Guangzhou, da dann (ENDLICH!!!) mein Chinesisch-Unterricht an der Uni losgeht.
Solltet ihr besondere Fragen zu China, meiner Familie etc. haben, welche euch nicht mehr loslassen und quälend am Einschlafen hindern, dann scheut euch nicht zu fragen! Ihr könnt sie in einem Kommentar posten und ich werde sie euch im nächsten Eintrag bestmöglich beantworten.
Die besten Wünsche in das hoffentlich nun erträglich warme Deutschland.
Bye Bye (So chinesisch verabschiedet man sich hier tatsächlich!)
Eure Lomi
P.S. Vielen Dank, lieber Hannes, für das Pizzarezept! Ich muss mal sehen, wo ich die ganzen Zutaten her bekomme. So etwas wie Oregano oder Mozzarella habe ich hier noch nie gesehen. Wir dürfen gespannt sein, ob das, was am Ende raus kommt, den Namen "Pizza" verdient.
Kommentare
Posted by Hannes Sun, August 23, 2015, 13:25
Liebe Romi,gern geschehen! Dann nimm halt Gouda, Butterkäse oder irgend etwas anderes nicht so kräftiges. Statt Oregno, der ja auch nur wilder Majoran ist, kannst Du auch gleich Majoran verwenden. Vielleicht kriegst Du ja auch alles in einem dieser mit allem möglichen Rassel vollgepackten Supermärkte. Deine bisherigen Erlebnisse klingen ja ziemlich lustig. Ich wünsche Dir, dass es so weiter geht!
Herzliche Grüße
Hannes
Posted by Qui Xing Ping Tue, August 25, 2015, 12:14
Auch auf die Gefahr mich zu blamieren:Was oder wer ist Dora?
fragt Pabu